Birgt Fußball Gefahren für E-Commerce?

Auch Webshop-Betreiber müssen Gefahren gewärtigen.
Obwohl das Netz im 24/7 Modus arbeitet, solange kein Server streikt. Dass nicht nur der tägliche Schlaf der Kunden Gift für die virtuellen Einkaufszentren ist, zeigt eine neue Studie von idealo.de, Deutschlands größtem Preisvergleicher von Online-Shops. Als großer Umsatzkiller erweist sich demnach die derzeit laufende Fußball-Weltmeisterschaft. Genauer: Die deutsche Mannschaft während ihrer Spiele.
In einer schönen Infografik listet idealo sehr übersichtlich und detailliert die für die Onliner unter den Händlern betrüblichen Daten. Die Tatsache an sich mag bei genauerem Hindenken nicht unbedingt überraschen, die Zahlen dagegen scheinen ernüchternd. Online-Shopping wird in solchen Stunden zur Nebensache, zu dem Schluss kommt idealo selbst.

Dramatische Einbrüche der Kauflust

So zeigte sich, dass die Kauflust während der bislang vier Spiele der National-Elfer um mindestens 32 Prozent sank, in der Spitze (im Vorrundenspiel gegen Portugal) sogar um 41 Prozent. Die parallele Nutzung eines zweiten Bildschirms („Second Screen“) sackte ebenfalls ab, in der mobilen Variante gab es Einbrüche zwischen 12 und 38 Prozent, bei den Desktop-Versionen waren es sogar zwischen 38 und 46 Prozent.
Angesichts dieser Werte ist von einem erhöhten Neidfaktor in der Branche auszugehen, wenn die Zahlen der Trikot-Anbieter bekannt werden. Denn die sollten nicht einmal im Ansatz meckern. Ihre Umsätze mit den Trikots der Deutschen Nationalmannschaft stiegen nach den vier Spielen nicht ganz unbedeutend. In Zahlen nahmen die Verkäufe zwischen 24 und 309 (!) Prozent zu.

Fazit: Weitere Forschung erforderlich

Schadet die Fußball-WM dem E-Commerce? Es kommt darauf an, mag angesichts dieser Teilerfolge einzuwenden sein. Aber die Einbrüche der Verkaufszahlen auf breiter Front lassen sich damit nicht verharmlosen. Skeptiker befürchten, dass die während der Spiele ausbleibenden Käufe später nicht alle nachgeholt werden. Vor allem nicht nach verlorenen Spielen. Von einem vorzeitigen Ausscheiden ganz zu schweigen.
Wie dem auch sei, es bleibt festzuhalten, dass der E-Commerce durchaus sensibel auf Ereignisse in der realen Welt reagiert. Und in die traurige Reihe dieser Ereignisse reiht sich jetzt ausgerechnet das Mega-Event der Weltmeisterschaft ein. Nach Kenntnis der Daten mag eingewandt werden, dass damit zu rechnen war. Denn Gerüchte besagen, dass nach einem für Deutschland gut verlaufenen Turnier die Geburtsrate etwa neun Monate später regelmäßig ansteigt. Oder war es umgekehrt?
Bildnachweis: infografik von idealo.de (http://www.idealo.de/presse/1173-onlineshopping-waehrend-der-wm-so-stark-leidet-der-e-commerce.html), von idealo zu freien Verwendung freigegeben.

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