TYPO3 vs. WordPress – welches ist das bessere CMS?

Der Streit zwischen WordPress und TYPO3-Anhängern wird ungefähr so heftig geführt wie der Kampf zwischen Stones und Beatles oder Westernhagen und Grönemeyer-Anhängern.

Was die Häufigkeit der Verwendung angeht gibt es in jedem Fall schon einen klaren Gewinner: laut Statista 2017 werden weltweit 60% aller Internetseiten mit WordPress betrieben. Dennoch wird WordPress von vielen Agenturen und Unternehmen als Blogger-System, das „nichts taugt“, abgetan. Wir setzen seit Jahren auf WordPress und wollen nun WordPress mit seinem größten Konkurrenten TYPO3 in verschiedenen Punkten vergleichen.

WordPress vs. TYPO3 – Design

Zunächst kann ich sagen, dass die gestalterische Umsetzung von Webseiten kaum abhängig vom Redaktionssystem ist. Das bedeutet TYPO3 und WordPress schenken sich nichts in Sachen Design. Dennoch ist anzumerken, dass es viel mehr vorgefertigte Designs für WordPress gibt. Diese sogenannten Templates oder Themes für WordPress können das Webdesign erheblich erleichtern und somit die Kosten für das Unternehmen gering halten.

Besonders die Startseite sollte heute einigen Ansprüchen genügen, die WordPress von Haus aus mitbringt. Wohingegen diese Elemente, wie Handlungsaufforderung, Kontakt und filterbare Galerien, bei TYPO3 eigens programmiert werden müssen.

Fazit: Für das Design selber spielt es keine Rolle für welches CMS Sie sich entscheiden, aber für den Geldbeutel kann es schon einen Unterschied machen.

WordPress vs. TYPO3 – Sicherheit

Wie bereits gesagt, werden 60% aller Websites weltweit mit WordPress betrieben. Bei TYPO3 sind es nur 2% weltweit und 18% deutschlandweit. Somit ist klar, dass das am häufigsten angegriffene System WordPress ist. Nur sehr wenige Hacker spezialisieren sich auf TYPO3, da es weniger attraktiv ist. Das macht TYPO3 genauso sicher wie andere CMS aber was weniger vertreten ist, wird auch seltener angegriffen.

Weiterhin sind weniger die Systeme selbst als deren Erweiterungen sicherheitsrelevant. Erweiterungen können relativ schnell geschrieben werden und unterliegen selten bis nie einer Qualitätskontrolle. Die Unterschiede in der Sicherheit der Erweiterungen sind kaum nennenswert: Bei WordPress und TYPO3 sind zu über 80% die Erweiterungen für Schwachstellen von Webseiten verantwortlich.

Diese Schwachstellen in der Code Ausführung sind besonders ein Problem von TYPO3 und geben Angreifern eine größere Angriffsfläche.

Die geringere Verbreitung von TYPO3 macht es also vermeintlich etwas sicherer, dennoch kann auch WordPress mit einem guten Security-Management sehr sicher laufen.

Ein weiterer Sicherheitsfaktor sind Updates, denn eine CMS-basierte Webseite will gepflegt werden. Dadurch sind regelmäßige Aktualisierungen eigentlich Pflicht. TYPO3 macht dies dem Anwender viel schwerer als WordPress, da die Updates von Eigenentwicklungen eher schwierig umgesetzt werden können. Damit kommt Typo3 ins Hintertreffen, denn das meiste ist hier selbst entwickelt und muss aufwendig konfiguriert werden. Meist gibt es für TYPO3 Erweiterungen gar keine Updates. So erleben wir es häufig, dass Typo3-Webseiten jahrelang vor sich hin vegetieren und irgendwann komplett veraltet sind.

Fazit: In punkto Sicherheit sind beide CMS relativ gleich aufgestellt.

WordPress vs. TYPO3 – Bedienbarkeit

Haben Sie schon einmal mit TYPO3 gearbeitet? Nein? Ich schon und es war kein Vergnügen. TYPO3 ist sehr schwer zu lernen, nicht nur die technische Arbeit, sondern auch die redaktionelle Arbeit, erfordern eine lange Einarbeitungszeit. Das bedeutet für den Kunden/das Unternehmen konkret: Viele Änderungen benötigen einen Experten, insofern man nicht selber einer ist. Daraus folgen hohe Kosten für Updates und kleine Änderungen, die Sie mit WordPress selbst erledigen könnten.

Die Einarbeitungsphasen sind bei WordPress sehr kurz und Redaktionsarbeiten können innerhalb von wenigen Stunden erlernt werden. Die Benutzerführung ist einfach und für jeden, der schon einmal mit Word gearbeitet hat, intuitiv. Wer Typo3 benutzt, muss deutlich mehr Zeit investieren, um das System zu beherrschen und Inhalte einzufügen.

Mit wenigen Klicks können bei WordPress einfach Plugins installiert werden. Typo3 hingegen erfordert für Erweiterungen (Extensions) schon Programmierkenntnisse und diese müssen mit der TYPO3 eigene Programmiersprache „TypoScript“ konfiguriert und ins Template eingebunden werden.

Dennoch bietet auch TYPO3 Vorteile. Zum Beispiel besitzt TYPO3 eine hohe Anpassungsfähigkeit im Frontend und Backend. So lässt es sich realisieren, dass Redakteure nur einen ganz speziellen Bereich einer Webseite mit Text füllen können. Damit kann die Webseite vor Anwenderfehlern geschützt werden.

Fazit: Im Agenturalltag erleben wir fast täglich wie wichtig es ist Inhalte einfach selber pflegen zu können. Andauernd begegnen uns redaktionell veraltete Webseiten, da die Bereitschaft neue Beiträge einzupflegen höher ist, wenn das CMS simpel funktioniert.

WordPress vs. TYPO3 – Mythen

Mit TYPO3 lassen sich mit einer einzigen Installation gleich mehrere Webseiten bedienen.

Eine WordPress Multisite kann das auch. Zudem ist eine Multisite einfacher und intuitiver zu bedienen und zu warten – eine Installation bedeutet auch nur ein Update für mehrere Webseiten.

TYPO3 kann besser mit großen Datenmengen umgehen.

WordPress ist nicht nur für Blogger. WordPress ist so beliebt geworden, dass auch große IT Unternehmen wie Microsoft und SAP darauf setzen, um ihren Content zu verwalten. Immer mehr Unternehmen setzen auf WordPress, da es einfach und sicher ist.

TYPO3 ist von seiner Architektur sehr offen und man kann daher auch ERP-Applikationen wie SAP oder andere externe IT-Programmierungen, wie zum Beispiel komplexe Shopsysteme, einbinden.

Unsere Entwickler haben bereits gute Erfahrungen damit gemacht unterschiedlichste Schnittstellen für Shopsysteme, wie Magento2, zu programmieren. WordPress kann durch Addons leicht alle Anforderungen eines Unternehmens erfüllen.

WordPress vs. TYPO3 – Resümee und Ausblick

Wer vieles selbst machen möchte und keine eigenen Programmierer im Haus hat, der sollte sich definitiv für WordPress als CMS entscheiden. Es ist leicht zu erlernen, sicher und lässt sich individuell auf eigene Bedürfnisse anpassen. Durch Plugins kann das Basissystem einfach erweitert werden. Aus diesen Gründen scheint die Zukunft für WordPress rosig zu sein und immer mehr Unternehmen realisieren professionelle WordPress-Seiten.

TYPO3 hingegen kann nur schwer erlernt werden, besonders die hauseigene Programmiersprache „TypoScript“. Das macht TYPO3 kosten- und zeitintensiver als andere CMS. Des Weiteren ist TYPO3 einfach nicht so massenkompatibel. Auf diesen Gründen ist TYPO3 auch nur in Deutschland noch weit verbreitet, da viele Agenturen und Unternehmen am altbekannten System hängen. Im weltweiten Vergleich macht TYPO3 aber nur 2% des Marktes aus – Tendenz weiter fallend.

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