Cookies und deren Richtlinien

Cookies, überall Cookies. Man hört sie nicht, man sieht sie kaum, aber lesen tut man sie überall.

„Wir verwenden Cookies“„In Wahrnehmung unserer berechtigten Interessen verwenden wir Cookies“oder „Diese Webseite verwendet Cookies.“ Dies sind gängige Bemerkungen, die man auf Websites zu Lesen bekommt. Sie werden häufig aufgefordert diese zu bestätigen, um weiter gescheit auf der Seite unterwegs sein zu können. Wenn Sie das nicht tun, ist das halbe Handydisplay von der Meldung bedeckt, oder Sie sehen dauerhaft einen nervigen Balken am oberen oder unteren Desktop-Rand.

Woher kommt überhaupt dieser komische Name, der so klingt als hätte ihn das Krümelmonster der Sesamstraße verliehen? Um es vorwegzunehmen, nein, man kann sie nicht essen. Tatsächlich kommt der Name von dem „Cookie“ bzw. „Keks“. So sind die Daten-Schnipsel bzw. Daten-Krümmel mit dem Keks-Begriff verbildlicht worden.

In diesem Artikel möchte ich Ihnen erzählen, was Cookies sind, wem sie in welcher Art und Weise nutzen, was Sie„dagegen“ tun können und vor allem, was in Deutschland eigentlich Pflicht für Website-Betreiber ist.

Was sind Cookies?

Cookies sind eigentlich nichts weiter als kleine Textschnipsel bzw. Infos, die von Websites in Ihrem Browser gespeichert werden. Dabei handelt es sich um Informationen, die Sie als Besucher der Website während Ihres Besuches immer wieder benötigen, wie zum Beispiel Zugangsdaten oder eine Identifikation/ Autorisierung. Bei erneuten Besuchen auf der Seite werden dann die in Ihrem Browser gespeicherten Cookies automatisch an die Server der besuchten Seite geschickt. Somit kann man Sie als Nutzer wiederkennen.

Es wird zwischen Session-, Werbe-, Funktions-, Tracking-Cookies und noch vielen mehr unterschieden.

Wem bringen die Cookies etwas und wozu dienen sie?

Nutzen dieser Informations-Teilchen ist zum Beispiel, dass Sie Ihr Passwort bei bestimmten Websites nicht dauernd neu angeben müssen, da die Cookies Sie als autorisiert kennzeichnen. Diese Art von Cookies werden auch Session Cookies genannt, welche nach dem Ausloggen auch sofort wieder verschwinden. Es werden auch andere persönliche Infos und Einstellungen gespeichert, um erneute Ein- und Angaben einzusparen. Somit sind Cookies vor allem bei häufigeren Besuchen bestimmter Seiten sinnvoll. Konkret ist Ihr Vorteil also eine Zeitersparnis, die sich unbemerkt summiert.

Der Nutzen der Betreiber ist allerdings auch nicht unerheblich. So werden Sie bei erneuten Besuchen einer Website direkt erkannt. Aber auch auf anderen Websites finden Sie, dank der sogenannten Werbe-Cookies und Drittanbieter-Cookies, für sich passende Produkte und personalisierte Werbung wieder. Somit sind die Cookies auch ein perfektes Up- und Cross-Selling-Werkzeug. Das funktioniert, indem der Browser die gespeicherten Textbausteine, wie oben beschrieben, automatisch an die relevanten Server zurücksendet. Ihre Daten werden also auch gespeichert und gegebenenfalls (aus-)genutzt. Zudem können Betreiber auch Tracking-Cookies für sich nutzen, um zum Beispiel mit Google Analytics zu sehen, wie Sie als Nutzer mit der Website interagieren.

Alles in Allem haben also beider Parteien einen Nutzen an den Cookies, sowohl Sie als Nutzer als auch der Website-Betreiber. Welche Seite für Sie stärker wiegt und was Ihnen der persönliche Vorteil wert ist, müssen Sie für sich selbst entscheiden. Die Verwendung von Cookies ist absolut normal und man findet kaum noch Websites, die keine verwenden. Seiten, bei denen man diese Kekse unterdrückt, sind heutzutage häufig nur eingeschränkt nutzbar.

Was können Sie also tun?

Müssen Sie die Cookies akzeptieren? Natürlich nicht. Sie können die Seite auch weiter eingeschränkt nutzen oder einfach wieder verlassen.

Spaß beiseite. Natürlich sollte eine solche Abschreckung nicht Sinn der Cookies sein. Dennoch können Sie in Ihren Browser-Einstellungen genauer und bewusster definieren, welche Cookies zugelassen werden sollen und welche nicht. So kann eine Option sein, die Cookies komplett zu blockieren.

Verträglicher und sinnvoller finde ich allerdings eine eingeschränkte Nutzung. Man blockiert Cookies von Drittanbietern und lässt Cookies von besuchten Seiten zu. Ein Drittanbieter-Cookie entsteht zum Beispiel auf Seiten, die einen „Like-Button“ von Facebook  eingebunden haben. So ist dieser „Like-Button“ in der Lage einen Cookie zu setzen, welcher von Facebook gelesen werden kann.

Durch diese bewusst getroffene Einstellung können Sie die Vorteile nutzen, aber erfahren nicht zu viel von den Nachteilen. Damit haben Sie dann einen guten Kompromiss.

Grafik zu Cookie-Nutzung

Internetnutzer in Deutschland, die Cookies löschen bzw. unterdrücken oder sie zulassen

Internetnutzer in Deutschland, die Cookies löschen bzw. unterdrücken oder sie zulassen, von 2013 bis 2015.

Wie machen es die Deutschen? (Quelle: Statista)

Anhand dieser Grafik von Statista sieht man, dass das Unterbinden von Cookies bereits in den Jahren 2013-2015 sehr beliebt bei den Deutschen war.

Was sollte rechtlich beachtet werden?

Sind die vielen und unzähligen Cookie-Hinweise, die man beim surfen so findet, überhaupt alle nötig? Ist das Gesetzlich so vorgeschrieben? Ist eine Einwilligung überhaupt zwingend? Oder ist die inflationäre Nutzung der Cookie-Hinweise mittlerweile reine Willkür?

Grundsätzlich gibt es zu Cookies eine EU Cookie-Richtlinie. Zum Gesetz werden Richtlinien aber erst, wenn das jeweilige Land diese Richtlinien umsetzt. Da das in Deutschland diesbezüglich nicht der fall ist, ist auch die Richtlinie, die eine Einwilligung des Nutzers vorsieht, kein Gesetz in Deutschland.

Somit reicht es aus, den Besucher der Website auf die Cookie-Nutzung hinzuweisen und ihn über sein Widerspruchsrecht zu informieren. Das wird üblicherweise in einem Cookie-Hinweis gemacht, welcher oft auch einen Link zum Datenschutz enthält.

Hierzu sollte ich erwähnen, dass sich die Gesetzeslage bezüglich dieser Richtlinie natürlich jederzeit ändern kannund Sie, sofern Sie eine eigene Website betreiben, stets über den aktuellen Stand informiert sein sollten.

kurze Zusammenfassung der Fakten:

  • Ja, die vielen Cookie-Hinweise sind nervig.
  • Es gibt Session-, Werbe-Cookies und noch viele mehr.
  • Sie haben eine Zeitersparnis dank der Cookies.
  • Der Website-Betreiber hat einen „Wiedererkennungs-Nutzen“, aus welchem auch ein „Werbenutzen“ entsteht.
  • Nein, als Website-Betreiber muss zur Zeit keine Einwilligung des Nutzers angefordert werden.
  • Ja, als Betreiber wird ein Cookie-Hinweis mit dem generellen Nutzungs-Hinweis, dem Widerspruchsrecht  und einem Link zum Datenschutz benötigt.
  • Wenn ein Website-Betreiber Cookies nutzen möchte, sollten niemals auf eine ausführliche Erwähnung dieser Cookies in der Datenschutzerklärung verzichttet werden.

Wenn Sie weitere Fragen zu diesem Thema haben, oder Sie vielleicht sogar ein Website-Betreiber sind und noch einen Cookie-Hinweis auf Ihrer Website benötigen, können Sie natürlich auch gerne mal anrufen, oder auf einen Kaffee vorbeikommen.

Bilder von: John Dancy
unsplash.com

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