Crowdfunding: code-x und das Segment Kartoffelsalat

Was will man mit Kartoffelsalaten in der virtuellen Welt erreichen? Natürlich Geld einnehmen. Streng genommen nicht verdienen, sondern nur einsammeln. Bei allem Spaß, das ist kein Witz! „stern.de“, sicherlich eine seriöse Quelle, berichtet dieser Tage von einem jungen US-Bürger, der eine harmlose Anfrage auf der Crowdfunding-Plattform „kickstarter.com“ gepostet hatte. Auf dem schüchternen Versuch, Sponsoren für einen veritablen Kartoffelsalat zu bekommen, kam schnell eine Summe von 7.500 Dollar zusammen!

Was hat das mit code-x zu tun? Wir haben etwas Ähnliches auch schon versucht, im Jahr 2012, also erst vor kurzem. Es war zwar eher ein interner „Kartoffelsalat-Contest“, aber alle fünf Runden haben wir gezielt publiziert auf code-x.de und insofern Publicity hergestellt. Die Resonanz war durchaus gut, aber nicht vergleichbar mit dem Erfolg in den USA. Wir waren tatsächlich nahe dran, ohne zu ahnen, dass wir Salate auf einer Goldmine anrichten lassen.

Crowdfunding nüchtern betrachtet

Die Idee, Projekte über das Netz finanzieren zu lassen, ist nicht mehr ganz neu. Über einschlägige Internet-Plattformen finden inzwischen tausende Projekte ihre Finanzierung, im Schnitt verdienen alle Beteiligten recht gut. Die US-Company „Kickstarter.com“ ist einer der großen Player in dem Feld und meldete kürzlich das Knacken der „1 Mrd. US-Dollar-Schallmauer“. Soviel Kapital war seit ihrem Start 2009 gesammelt worden.

Das Interessante ist die Option, viele Financiers, die jeweils nur eine kleine Summe aufbringen, zu bündeln, eine stattliche Summe zusammen zu bringen und damit größere oder auch abgefahrene Projekte wie einen „menschlichen Helikopter“ anzugehen. Oder wenn man Charity-Projekte im Sinn hat, eben dafür zu sammeln. Und man steht mit einem Projekt nicht allein, vor allem nicht vor streng schauenden und prüfenden Bankern.

Gag oder gute Idee?

Nun kann man sich also das Anrichten spezieller Varianten des Klassikers „Kartoffelsalat“ großzügig finanzieren lassen. Verglichen mit ehrgeizigen Projekten wie dem der Datenbrille „Oculus Rrift“, das immerhin eine 2,5 Millionen Dollar Finanzierung per Crowdfunding einholte und inzwischen – nach nur zwei Jahren – für 2 Mrd. Dollar von Facebook übernommen wurde, ist das ein guter Gag auf Peanuts-Level.

Vielleicht sollte man nicht lästern, sondern die Botschaft verstehen. Die „Causa Kartoffelsalat“ hat das Thema „Crowdfunding“ wieder auf die Bühne gebracht. Zumindest bei uns, die wir mit gewisser Bestürzung die mit unserem wegweisenden Contest seinerzeit verpassten Chancen nun zur Kenntnis nehmen müssen. code-x braucht derzeit keine externe Zusatzfinanzierung, daher können wir uns auf diskretes Ärgern zurückziehen.

Let´s go for it?

Aber vielleicht wäre es mal wieder an der Zeit, über wegweisende Projekte nachzudenken. Nicht wir allein, sondern zusammen mit anderen. SC Paderborn 07 spielt in der 1. Bundesliga, das hiesige IT-Cluster eigentlich auch. Kapital ließe sich wohl über Crowdfunding einsammeln, es fehlen nur noch Ideen und Akteure. Lasst uns mal reden und chatten und posten, denn es wäre doch Talentvergeudung, wenn wir mit dem Hochgrad-Potential, was sich um den Dom und das Stadion angesiedelt hat, nicht auch etwas auf die Beine stellen können.

2 Kommentare
  1. Katrin Hemschemeier
    Katrin Hemschemeier sagte:

    Wir wären bei Diskussionen gerne dabei. Arbeiten gerade an der Neuaufstellung einer Stiftung, die das Potential des Gehirns für den Leistungssport und die Sporttherapie entschlüsseln soll. Das Crowdfunding haben wir schon als ein Modul zur Finanzierung von Fellowships auf der Agenda …

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  2. Lukas
    Lukas sagte:

    Crowdfunding ist ein super Weg, um sich mit Ideen selbstständig zu machen, die vielleicht keine Bank sofort finanzieren möchte. Allerdings finde ich, dass solche Spaß Vorschläge auch durchaus dem Projekt und der Idee gefährlich werden können. Also ist wohl alles immer von zwei Seiten zu betrachten…

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