SEO Day 2012: Noch ein sinnloses SEO-Event?

SEO Day in Köln: Schon wieder eine neue, aus dem Boden gestampfte SEO-Veranstaltung mit drittklassigen Referenten, zu kleinen Räumen, hungrigen Zuhörern und oberflächlichen Vorträgen?
Das habe ich gestern im Kölner Rhein-Energie-Stadion mal überprüft und konnte zum Glück feststellen, dass der SEO Day nicht zu den überteuerten Online-Digital-Performance-Search-Conference-Summit-Events zählt, die die Welt nicht unbedingt vermissen würde.

SEO Day im Rhein-Energie-Stadion

SEO Day im Rhein-Energie-Stadion

Mein Fazit zum SEO Day 2012 in Köln:

Location

Das RheinEnergieStadion bzw. der Westflügel davon ist ein hervorragender Veranstaltungsort – war genau richtig für 600 Leute. Als sehr angenehm empfand ich die offenen Räumlichkeiten, so dass man leicht zwischen den Vorträgen wechseln konnte und sich auch nicht in zu kleine Räume quetschen musste. Das Konzept paralleler Vorträge zu ganz unterschiedlichen Themen finde ich sehr gut, da sich dabei jeder das passende rauspicken kann. Und zudem hatte man die seltene Möglichkeit, die komfortablen gepolsterten Logensitze hinter den Kommentatoren-Plätzen mal auszutesten, nicht wahr @netbranding?

Catering

Es schien ein paar Kaffe-Engpässe gegeben zu haben, von denen ich aber verschont geblieben bin. Die typischen Blätterteig-Einheitshäppchen für zwischendurch waren 0815, machten aber satt, dafür waren Kuchen und auch das Mittagessen lecker – und sogar ich als Vegetarier musste nicht hungern.

Referenten

Gute Referenten, die zum Teil auch wirklich auch mal ein wenig ins Eingemachte gegangen sind (allen voran Karl Kratz), was ich bei den meisten anderen Events vermisse – dort wird immer wieder bei null angefangen, damit auch jeder alles versteht, aber das bringt wenig neue Erkenntnisse für alle, die über die Grundlagen hinaus sind.

Vorträge

Einer der besten Vorträge, denen ich gelauscht habe, war sicherlich der von Karl Kratz zum Thema „Linkless Outranking“ mit beeindruckend (einfachen ;-)) Erkenntnissen zu den Ranking-Kriterien bei Google jenseits von Links. Ebenfalls recht aufschlussreich war der Gemeinschaftsvortrag von Thomas Mindnich und Stefan Fischerländer zum „Reverse Link-Engineering“, von dem ich nicht nur ein paar neue Tools (screaming frog, 80legs), sondern auch einen einzigartigen Einblick in „Echtzeit“-Linkbuilding-Daten mitnehmen konnte.
Sören Bendig von SEOlytics gab einen Überblick über die Erkenntnisse aus der Analyse von Penalty-Domains und vor allem, wie man Abstrafungen durch Google vermeiden kann. Die Maxime, an die man sich dabei am besten hält, lautet ganz simpel „Was ist natürlich?“ – alles andere sollte man vermeiden. Daneben sollte man themenrelevent sein, wirklich hochwertigen Content erstellen, zurückhaltend mit Money-Keywords bei Ankertexten sein, auf Domain-Pop und Class-C-Pop achten, sogenannte „sidewide Links“ vermeiden, ungefähr 15% no-follow-Links aufweisen und den Linkaufbau grundsätzlich langsam, stetig und nachhaltig angehen. Und auf die Abwertung von Links über das neue „Disavow-Tool“ in den Google Webmaster Tools sollte man tunlichst verzichten – denn dies kommt einer „Selbstanzeige“ gleich.
Das sieht auch Markus Tandler so, der zudem ein paar Anregungen zum Thema „Content Marketing“ zum besten gab. Seine Tipps, um bei Google den Eindruck von „here to stay“ zu vermitteln, basieren erst einmal auf der regelmäßigen Erstellung von wertvollem und teilungswürdigem Content, der auf die jeweilige Branche abgestimmt sein sollte. Außerdem sollten folgende Hinweise beherzigt werden:

  • keine Textwüsten erschaffen
  • zumindest am Anfang keine Werbung auf der Seite schalten
  • einen eigenen Stil entwickeln
  • lustig, provokativ oder sonst irgendwie auffallen
  • interagieren
  • einschlägige Überschriften und Teaser verfassen (Vorbild könnte die BILD-Zeitung sein)
  • großzügig verlinken, denn ohne Geben kein Nehmen
  • aktives, aber sehr zielgruppenspezifisches seeding

kurzum: man sollte einfach das beste Ergebnis für den User bieten – ganz simpel also 😉
Zahlreiche weitere Vorträge zu Themen wie „Linkbaits“ (Martin Mißfeldt), „Responsive Webdesign“ (Pelle Boese) oder „SEO-Patente“ von Malte Landwehr rundeten den 2. SEO Day inhaltlich sehr gut ab.

Unterm Strich

Der SEO Day in Köln ist momentan eines der besten SEO-Events in Deutschland  – Danke, Fabian Rossbacher und weiter so!
 

11 Kommentare
  1. Viktor
    Viktor sagte:

    Schon wieder eine neue, aus dem Boden gestampfte SEO-Veranstaltung mit drittklassigen Referenten, zu kleinen Räumen, hungrigen Zuhörern und oberflächlichen Vorträgen?
    Spielst Du da auf eine bestimmte Veranstaltung an?
    Ich hatte letztes Jahr mit dem SEO Day leider schlechtere Erfahrungen gemacht. Die Referenten promoten zu sehr ihre eigenen Dienstleistungen, keine richtigen Insights, nichts „geheimes“, keine Indider Tipps….

    Antworten
  2. Gudrun Ponta
    Gudrun Ponta sagte:

    mh, also ich war wirklich positiv überrascht und bei den Vorträgen, wo ich war, hat keiner die eigenen Dienstleistungen oder Produkte beworben…und was wirklich „Geheimes“ kann man auf einer so großen Veranstaltung wohl auch nicht erwarten. Aber immerhin viel besser als so’n Käse wie die Search Conference und Konsorten – und auch besser als die SEMSEO, die genau in diese Self-Promoting-Schiene geraten ist (zumindest war dies 2011 der Fall) und sich nicht weiterentwickelt hat und es meiner Meinung nach so nicht mehr lange machen wird. Also, vielleicht solltest Du nächstes Jahr doch nochmal zum SEO Day kommen 🙂

    Antworten
  3. Ahmet [Net Branding]
    Ahmet [Net Branding] sagte:

    Hallo Gudrun, war echt cool die SEO Day (und die Logenplätze ;-)), schade, dass du keine Zeit mehr hattest für die After Lounge Party. Glaube ich bin irgendwann morgens, als es bereits hell war, im Hotel angekommen.
    Konntest du ein Campixx Ticket ergattern, bzw. gehst du hin?
    LG Ahmet

    Antworten

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