SEO, Social Media und jetzt Content Marketing für B2B – muss das sein?

Gerade erst hatten sich B2B Unternehmen mit der noch immer recht nebulösen Suchmaschinenoptimierung (SEO) angefreundet, da trat auch schon die schöne neue Social-Media-Welt auf den Marketing-Plan. Nun reichte Keyword-Optimierung, Backlink-Generierung und Google-Sichtbarkeit nicht mehr aus, Fans und Follower mussten her und ganz nebenbei sollte locker-flockig in aller Öffentlichkeit mit Kunden, Kritikern und sonst wem kommuniziert werden.
Und als wenn das alles noch nicht Herausforderung genug wäre, taucht nun wieder ein neues Buzzword auf: „Content Marketing“ (= Erstellung und systematische Verbreitung hochwertiger und zielgruppen-spezifischer Inhalte). Das neue unverzichtbare Heilmittel soll nun Neukunden gewinnen, Verkaufszahlen steigern, Kunden binden, Erfolg garantieren, Reputation verbessern – kurzum, den geschäftlichen Erfolg im Internet garantieren.

B2B-Content-Marketing in den USA

– B2B-Content-Marketing in den USA (Quelle: www.toprankblog.com)

Wobei der Slogan „Content is King“ ja schon lange aus der seriösen Suchmaschinenoptimierung bekannt ist – was ist denn dann eigentlich so neu am Content Marketing? Inhalte sollten doch schon immer hochwertig sein, oder? Google hatte schlechten Inhalten schon vor Urzeiten den Kampf angesagt – allerdings ist das Datenmonstrum inzwischen besser in der Lage, nichtssagende Inhalte zu identifizieren und zudem soll die Resonanz der Inhalte in Sozialen Netzwerken herangezogen werden.
Die Zeit billiger SEO-Tricks und versteckter Manipulation soll endgültig vorbei sein 😉 Aber ganz unabhängig von Google sollte man vor allem das liefern, was Zielgruppen und Kunden wünschen: Informationen und Inhalte mit Mehrwert, gekrönt von einer professionellen Präsenz auf Facebook & Co. mit gutem Service und kompetenter Kommunikation.
Aber genau daran hapert es insbesondere bei zahlreichen kleineren und mittelständischen B2B-Unternehmen, die von den rasanten Entwicklungen der Online-Welt überrollt werden, erstaunlich viele Unternehmen verlassen sich noch immer hauptsächlich auf traditionelles MArketing und überkommene Werbeformen.

In den USA ist Content Marketing übrigens bereits eine absolut übliche und weit verbreitete Marketing-Strategie für B2B Unternehmen – dort geben 50% der Unternehmen 30% bis 100% des Marketing Budgets bereits für Content Marketing aus!
Und da bisher noch jeder Online-Trend von den USA zu uns geschwappt ist (dauert meist nur etwas länger) – wird sich auch das Content Marketing durchsetzen. Erst bei den Vorreitern aus dem B2C Geschäft und (viel) später dann auch im B2B Bereich.
Im Grunde ist jetzt DIE Chance für B2B Unternehmen, Wettbewerbsvorteile zu sichern. Leider werden wohl wenige Unternehmen im B2B diese Möglichkeiten nutzen, zu selten wird der ausgetretene Pfad verlassen und Neues gewagt.
Dabei würden Unternehmen mit der Realisierung einer Content-Marketing-Strategie gleich drei Fliegen mit einer Klappe schlagen, denn Content Marketing muss nicht zusätzlich zu SEO und Social Media betrieben werden – Content verbindet SEO mit Social Media, weil gute Inhalte künstliches durch natürliches Linkbuilding ersetzen und zugleich die Frage „Was sollen wir bloß posten, twittern, teilen?“ beantworten. Zusammen mit einem strukturierten Mediaplan mit allen Aktivitäten zum Was, Wann, Wer und Wo kann eine Content-Marketing-Strategie die Einzelbereiche SEO und Social Media ablösen und zu einer einzigen Disziplin verschmelzen. Ist doch eigentlich eine tolle Sache, oder?

6 Kommentare
  1. Alexander
    Alexander sagte:

    Jetzt wo Google Linkaufbau offensichtlich den Kampf angesagt hat, kann ein Teil des Budgets auf jeden Fall für Content Marketing frei gemacht werden. Mit gutem Longtail-Research lässt sich mit einer guten Strategie einiges an Traffic und vor allem Kunden generieren. Aber… für kleinere Betriebe ist es alles ein wenig zu viel 😀

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  2. Gudrun Ponta
    Gudrun Ponta sagte:

    …wenn man statt teurer Print-Anzeigen & Co. in Content investieren würde, wäre es sicherlich machbar, meinst Du nicht?

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  3. sascha
    sascha sagte:

    Jetzt macht mir keine Angst was meint ihr mit Google hat den Link Building den Kampf angesagt ? Sind backlinks jetzt schlecht oder negativ ? kann sich wer dazu äußern der sicher weiß was jetzt mit Linkbuilding gemeint ist ob gut oder schlecht ?

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  4. Gudrun Ponta
    Gudrun Ponta sagte:

    @sascha ganz ruhig 🙂 Google hat nicht grundsätzlich dem Linkbuilding, sondern schlechten Inhalten den Kampf angesagt. Links kann ich schließlich auch durch gute Aktionen und Inhalte erzeugen und da hat auch Google nix dagegen. Das ist meiner Meinung nach auch die Zukunft nachhaltigen Online-Erfolgs: Regelmäßig hochwertigen Content mit Mehrwert für die Zielgruppe erstellen und diesen planvoll über die passenden Kanäle verbreiten, dann sollte „künstliches“ Linkbuilding doch eigentlich über sein… denn gute Inhalte werden freiwillig verlinkt und bereitwillig geteilt, geliked, getwittert…

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  5. Timo Kühne
    Timo Kühne sagte:

    Das tweets und Google +1sen Grund für bessere Rankings ist, das sind sich die Experten längst einig. Unklar ist jedoch, was die Social-Signals aus Facebook bewirken. Bisher konnte man noch keine Ranking Veränderungen Tracken, die durch Signale aus Facebook entstanden. Hochwertiger Content ist klar. Nach wie vor der wichtigste Ranking-Faktor. Seid der Social-Media Revolution sollte man einfach mehr schauen, dass man mehr Links aus den sozialen-Netzwerken generiert. Ähnlich, wie beim normalen Linkaufbau. Eben nur aus Social-Media.

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  1. […] Thema Content Marketing ist momentan in aller Munde. Auch auf der diesjährigen CeBIT ist es daher heiß diskutiert. Unser […]

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