Welche Hostinglösung für Magento?

Magento Webshops werden, genau wie normale Webseiten, auf einem Server untergebracht. Das sind spezielle Computer, die auf Dauerbetrieb ausgelegt sind. Sie arbeiten 24h am Tag, 7 Tage die Woche. Neben passender Hardware müssen für den Dauerbetrieb auch passende Rahmenbedingungen geschaffen werden. Das Gesamtpaket aus den verschiedenen Faktoren wird als Hosting bezeichnet. Es gibt eine Menge Anbieter und noch mehr Hostingpakete. Die Auswahl einer soliden Lösung in diesem Dschungel ist für den reibungslosen Betrieb ihres Shops Vorraussetzung. Wir zeigen, worauf es bei der Wahl des Hosting-Anbieters zu achten gilt.

Was leisten Hostinganbieter?

Grundlegend können Sie, Internetanbindung vorausgesetzt, eine Webseite im Internet zur Verfügung stellen. Auf ihrem Computer wird eine spezielle Software installiert, der sogenannte Webserver. Wenn Besucher über die IP-Adresse den Computer ansteuern, wird die Anfrage von dem Computer im eigenen Büro bearbeitet. Soweit die Theorie. In der Praxis ist es hingegen nicht so trivial, einen konstanten Betrieb zu gewährleisten.
Die erste Schwierigkeit besteht bereits in der IP-Adresse. Ein normaler Internetanschluss wird mit einer dynamischen Adresse versorgt. Die ändert sich regelmäßig. Im Internet zählt aber die Erreichbarkeit über eine konstante Adresse. Das ist, mit einer dynamischen IP, nicht ohne weiteres realisierbar.
Auch wenn spezielle Hardware angeschafft wird, die für den Dauerbetrieb ausgelegt ist, bleiben die Rahmenbedingungen eine Herausforderung. Im Rechenzentrum, wo der Hosting-Anbieter die Server unterbringt, herrschen optimale Bedingungen:

  • redundante Stromversorgung (mehrere Anbieter)
  • redundante Internetanbindungen (unterschiedliche Anbindungen)
  • unterbrechnungsfreie Stromversorgung (starke Akkus), Generatoren
  • optimales Klima
  • physische Sicherheit gegen unbefugten Zugriff
  • usw

 
Diese und ähnliche Anforderungen sind der Grund, weshalb das Hosting durch spezielle Anbieter übernommen wird. Die Hosting-Anbieter stellt, für jedes Budget passend, verschiedene Lösungen bereit. Die schauen wir uns nun im Einzelnen an.

Shared Magento-Hosting?

Die einfachste Form ist sogenanntes Shared Hosting. Bei dieser Form teilen sich mehrere Kunden einen einzelnen physischen Server. Die Ressourcen wie CPU(s), Arbeitsspeicher und Netzwerkkarte werden gemeinsam verwendet. Grundlegend spricht nichts gegen diese Art von Webhosting. Von Bedeutung ist, dass der Anbieter die Systeme ausreichend skaliert und nicht überbucht. Arbeiten die Systeme am Limit, sind gerade zu Stoßzeiten Performanceprobleme zu verzeichnen.

Virtueller Server

Ein virtueller Server entspricht, zumindest aus der Sicht von Ressourcen, der Idee des Shared Hostings. Allerdings »liegen« die Webseiten auf dem physischen Server nicht in der gleichen Betriebssystem-Umgebung. Stattdessen wird der Server in mehrere virtuelle Systeme unterteilt, die jeweils ein eigenes Betriebssystem bereitstellen. Technisch gibt es verschiedene Lösungen dies zu realisieren.
Grundlegend unterschiedlich ist, dass dem Kunden mehr Rechte zur Verfügung stehen. Es gibt, statt einem normalen Zugang, Administrationsrechte für das gesamte System. Außerdem gibt es teilweise garantierte Ressourcen. Diese Garantien sind im Shared Hosting bereits konzeptionell ausgeschlossen. Das gebuchte Paket im Bezug auf die zur Verfügung gestellte Leistung (CPU, RAM, Festplatte) ist statisch. Diese können nicht ohne weiteres geändert werden.

Cloud Server

Die Theorie bei einem sogenannten »Cloudserver« ist der von einem virtuellen Server ähnlich. Unterschiedlich ist die dynamische Zuweisung von Ressourcen. Ein Beispiel ist die Amazon Cloud (speziell das Produkt EC2). Die benötigten Ressourcen wie Anzahl der CPU-Kerne, Arbeitsspeicher und Festplattengrösse wird über ein Interface zugewiesen. Sie lassen sich jederzeit ändern. Das System »wächst« mit steigenden Anforderungen in der Zukunft. Auf dem deutschen Markt ist die Jiffybox in dem Bereich Marktführer.
Cloudserver bieten durch ihre Flexibilität viele Vorteile. Zum einen können die Systeme relativ frei skaliert werden. Es werden nur Ressourcen gebucht, die wirklich benötigt werden. Noch besser ist fast die Unabhängigkeit von spezieller Hardware. Auch das Kopieren von Systemen ist einfach und bietet im Bezug auf stark frequentierte Shops tolle Möglichkeiten.

Dedizierte Server

Die maximale Stufe ist das Hosting von einem dedizierten Server. Hierbei buchen Kunden physische Systeme komplett für sich. Der Vorteil ist, dass die maximale Leistung zur Verfügung steht. Alle Ressourcen in einem Server werden nur für eigene Zwecke verwendet, nichts wird geteilt. Ein Aspekt ist die Performance.
Eigene Infrastruktur kann auch im Bezug auf Datenschutz relevant sein. Bei einem Cloudserver, insbesondere bei ausländischen Anbietern, können Anforderungen an den Datenschutz teilweise nicht erfüllt werden. Gutes Beispiel ist die PCI-Zertifizierung, die notwendig ist, wenn Sie Kreditkartendaten in ihrem Shop verarbeiten und auf dem eigenen System speichern möchten.
Nachteil bei einem dedizierten Server ist, dass bei einem Hardwarefehler das System nicht erreichbar ist. Es muss ausgetauscht werden. Ein Cloudserver kann, durch einen Neustart des Systems, auf neuer Hardware erneut gestartet werden. Das ist natürgemäß bei eigener Hardware nicht möglich.

Welche Lösung passt zu mir?

Das ist pauschal nicht zu beantworten. Als Grundlage ist für Magento ausreichend Performance essentiell. Achten Sie zudem darauf, dass ein SSH-Zugang angeboten wird. Das ermöglicht ein deutlich besseres Deployment des Shops.
Wer seinen Shop startet, kann mit einem Shared-Hosting Paket starten. Ohne Marketing ist kein Besucheransturm zu erwarten. Wer aber zusätzliche Lösungen benötigt, zum Beispiel für das Caching oder für die Realisierung der Suchfunktion (bspw. Elasticsearch), wird eher mit einem virtuellen Server eine passende Lösung finden.
Eine sehr gute Wahl sind Cloudserver. Wer die Betreuung rund um Updates und Betreuung des Hosting realisieren kann, sollte sich dafür entscheiden. Wenn die Pflege des Systems nicht selbst übernommen wird, fallen dafür zusätzlich Gebühren an. Da muss im Einzelfall entschieden werden. Dedizierte Server würde ich nicht mehr pauschal empfehlen, sondern eher auf eine skalierbare Architektur (aus Cloudservern) setzen. Werden die geschickt eingesetzt, lassen sich im Verbund mehrere Systeme für das Hosting einer einzelnen Webseite nutzen. Aber auch hier muss der Einzelfall betrachtet werden.

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