LinkedIn statt Telefonakquise

Die guten alten Beziehungen, oder warum wir plötzlich wieder auf LinkedIn herumtanzen

In einer Welt, in der das Geschäftsleben oft strenger ist als Opa beim Kartenspielen, gibt es Geschichten, die so erfrischend sind wie ein Sprung unter die selbstgebaute Gartendusche irgendwo in Ostwestfalen. Eine solche Geschichte möchte ich, Stefan, kurz erzählen.

2009 hieß es: „Danke Kay, mach es gut!“

Kay Forge und ich waren vor vielen Jahren ein Dream-Team, wenn es darum ging, code-x auf Messen, bei Netzwerktreffen oder immer mal wieder bei Erstkontakten mit hoffentlich neuen Kunden zu repräsentieren. Und spätestens nach ein paar prima Workshops hatten wir damals gelernt, unsere jeweiligen Stärken einzusetzen und unsere individuellen Schwächeleien gegenseitig zu kompensieren. Also natürlich hauptsächlich meine, denn im direkten Vergleich zu mir war Kay auch immer topp vorbereitet.

Als ehemalige Vertriebsleiterin von code-x hat Kay sich dann ab 2009 zu einer enorm kompetenten und anerkannten Vertriebsberaterin entwickelt und ist den unvermeidlichen aber plausiblen Schritt in die Selbständigkeit gegangen. Eine Trennung stand also an, bei der sich beide das allerbeste wünschten und nach der wir uns weiterhin mit Sympathie und Freude begegnet sind.

Heute, in einer Zeit, in der unser Geschäft ein bisschen mehr Pfiff braucht, kam Kay wieder ins Spiel. Dieses Mal als Beraterin. Wir brauchten Rat in Sachen Telefonakquise, eine uns bis dato unbekannte und auch ein wenig unheimliche Disziplin. Ein Thema so beliebt wie Zahnarztbesuche am Sonntag. Doch Kay sah sofort, dass unser wahrer Schatz woanders lag und erlöste uns von der Perspektive, wildfremde Menschen anrufen zu müssen und uns einen Korb nach dem anderen abzuholen.

Zumal Kay code-x immer noch absolut treffsicher einzuschätzen weiß und klar feststellte:

„Einfach anrufen, Nein, das ist nichts für dich, Stefan!“

Anstatt uns in die Welt der endlosen Telefonate zu schicken, schlug sie etwas vor, das so überraschend war, dass ich selbst jetzt beim Schreiben, also ein paar Tage später, immer noch grinsen muss:

„Mach‘ Alarm auf LinkedIn, das ist Dein Ding!“

sagte sie.

Das war ihre Idee, und anstatt uns die von uns eigentlich angefragte Dienstleistung anzubieten und zu verkaufen, hat sie uns einen Impuls geschenkt, indem sie uns zu LinkedIn schickte. Kay wusste ja über meine Freude am Netzwerken – eine Freude für mich so unvermeidbar wie das Bedürfnis, bei einem guten Song mit dem Fuß zu wippen. Bei einem guten Song, wohlgemerkt. LinkedIn, so ihre Überzeugung, wäre unsere Plattform, auf der wir tanzen, singen und unsere Geschichten erzählen könnten, um so bei aller Freude auch ein wenig unsere Sichtbarkeit und Reichweite zu vergrößern – ein Ziel, das sicherlich alle nachvollziehen können, die Marketing zu schätzen wissen.

Allerdings war die Vorstellung, unsere Aktivitäten auf die schillernde (sic!) Welt von LinkedIn zu verlagern, zunächst so zum Zähneknirschen wie der Gedanke, mit Socken in Sandalen aus dem Haus zu gehen. Denn dort waren ja irgendwie alle enorm erfolgreich, wunderschön und edle Retter von Mittelstand bis Weltwirtschaft, oder sogar bis hin zum Planeten Erde im Ganzen. Wir sind schon selbstbewusst, aber ob wir dem Anspruch genügen würden.

Am Ende war Kay überzeugend: Mit einer Mischung aus Neugier und dem leisen Summen der Aufregung begannen wir sofort, ihren Ratschlag umzusetzen. Profile wurde reaktiviert und erste Daumen verteilt.

Lass uns kurz ein wenig träumen

Was nun vielleicht folgt, könnte ein kleines Wunder werden. Stefans Netzwerkkünste blühen auf LinkedIn auf wie Narzissen im Frühling. Unsere grüne Marke gewinnt an Reichweite und Sichtbarkeit, und es entstehen wertvolle Verbindungen zu anderen Menschen da draußen, mit denen wir uns regelmäßig austauschen und dann sogar manchmal coole Dinge machen. Kay hätte uns dann nicht nur fair und richtig gut beraten; sie wird uns eine neue Perspektive geschenkt haben. Und dafür werden wir mehr als dankbar sein.

Beim bald stattfindendem gemeinsamen Mittagessen, sei es Salat oder Burger, geht die Rechnung ganz klar auf uns – als kleines Dankeschön für die Großzügigkeit und Kays freundschaftliche Haltung. Im Business geht es eben nicht nur um den direkten Verkauf, sondern darum, echte Verbindungen zu schaffen und sich gegenseitig zu stärken. Bestenfalls mit einer spürbaren Prise an Empathie.

Also, liebe Alle, lasst uns zusammenhalten, einander unterstützen und den Spaß am Ganzen nicht vergessen. Denn in einer Welt voller Herausforderungen sind es die Momente guter Laune und herzlicher Begegnung, die uns zusammenbringen und -halten, und es sind die Freundschaften, auf die es ankommt. Und wer weiß, vielleicht sehen wir uns ja auf LinkedIn – auch dort soll es wohl Herzblut geben.

Bis dahin: Bleibt nett, bleibt lustig und vor allem – bleibt miteinander verbunden. Das lohnt sich sogar.

PS, hier bin ich: https://www.linkedin.com/in/stefan-freise

PPS, und hier ist Kay: https://www.linkedin.com/in/kayforge

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